Diagnose und Therapie bei Influenza

Diagnose und Diagnostik

Die Diagnostik einer Influenza umfasst eine ausführliche Patientenanamnese und in der Regel auch einen Erregernachweis. Zuerst wird der Patient also nach seinen Symptomen befragt. Schilderungen wie Fieberschübe, sehr plötzlich aufgetretene Abgeschlagenheit, trockener Husten und Schmerzen im Hals und hinter dem Brustbein lassen einen Arzt sofort an eine echte Virusgrippe denken. Wird der Patient dann auch noch in der kalten Jahreszeit mit diesen Beschwerden vorstellig, steht die Diagnose im Prinzip schon fest.

Viele Mediziner, die sich an der Meldepflicht von Viruserkrankungen gegenüber dem Gesundheitsamt beteiligen, lassen nach dem Patientengespräch zusätzlich einen Erregernachweis vornehmen. Die Erreger können dabei nicht nur über das Blut nachgewiesen werden, sondern auch über Rachen- oder Nasenschleim und Speichel. Zum Schnelltest wird also in der Regel ein Rachenabstrich genommen, der anschließend mikroskopisch untersucht wird. Wieder andere Labore legen aus diesen Abstrichen auch Zellkulturen an und überprüfen diese Kulturen auf den genauen Virentyp.

Laborbefunde und Schnelltests

Zusätzlich zum Nasen- oder Rachenabstrich kann ein Blutbefund angefordert werden. Hinweise auf eine vorliegende Influenza geben vor allem die Leukozytenwerte und die Blutsenkungsgeschwindigkeit, die bei einer Viruserkrankung deutlich erhöht ist. Seit einiger Zeit stehen außerdem Schnelltests zur Verfügung, die innerhalb von 15 Minuten einen Virennachweis erbringen können. Hierzu wird ein spezifischer Teststreifen mit Rachenabstrichflüssigkeit benetzt. Der Teststreifen färbt sich bei positivem Befund ein, wenn er mit den Virusproteinen in Verbindung kommt. Diese Schnelltests sind vor allem dann erforderlich, wenn die Virusgrippe mittels sogenannter Neuraminidasehemmer behandelt werden soll. Da die Behandlung nur innerhalb der ersten 48 Stunden nach Auftreten der Influenza Sinn macht, ist eine schnelle Virenbestimmung unabdingbar.

Therapie der Influenza

Die echte Virusgrippe wird in den meisten Fällen ausschließlich symptomatisch behandelt, das heißt, mittels schmerz- und fiebersenkender Mittel, Nasenspray und Hustenlöser. In einigen Fällen können darüber hinaus auch sogenannte Virostatika oder Neuraminidase-Hemmer eingesetzt werden, die gezielt gegen Viren wirken. Diese Therapie kann aber nur dann wirksam sein, wenn sie bis spätestens 48 Stunden nach Ausbruch der Influenza begonnen wird. Antibiotische Behandlungen sind hingegen im Zusammenhang mit Viren wirkungslos und nur dann angezeigt, wenn sich zur Influenza eine Zweitinfektion mit Bakterien gesellt. Viele Betroffene greifen zu ihrer Erleichterung auf altbewährte Hausmittel zurück, mit deren Hilfe sich zumindest die Beschwerden ein wenig lindern lassen.

Medikamentöse Behandlung

TablettenmischungFür die medikamentöse Behandlung einer Influenza kommen, sofern sie frühzeitig erkannt wurde, folgende Wirkstoffe infrage:

  • Virostatika: Hierbei handelt es sich um Wirkstoffe, die die kontinuierliche Ausbreitung und Vermehrung der Viren hemmen. Sie sind hingegen nicht in der Lage, die bereits vorhandenen Viren abzutöten oder unschädlich zu machen. Virostatika, so etwa Rimantadin, verhindern lediglich die Freisetzung neuer Viren und deren Festsetzen an den Zellmembranen.
  • Neuraminidasehemmer: Das wohl bekannteste Grippe-Medikament mit dem Wirkstoff Oseltamivir ist ein sogenannter Neuraminidasehemmer. Oseltamivir und Zanamivir hemmen die Proteine, die die Oberfläche der Viren bilden. Auf diese Weise können einzelne Wirtszellen keine neuen Viren mehr freisetzen und die Viren werden so unschädlich gemacht, dass sie keine neuen Zellen des Organismus mehr befallen können.

Die Behandlung mit Medikamenten macht im Rahmen einer Influenza nur dann Sinn, wenn sie bis spätestens 48 Stunden nach Ausbruch der Krankheit begonnen wird. Andernfalls haben sich bereits so viele Viren im Körper verbreitet, dass eine Behandlung, wenn überhaupt, nur noch geringe Erfolge erzielen könnte, die in keinerlei Relation mehr mit den Nebenwirkungen stehen würden. Eine unerwünschte, wenn auch nicht zu verhindernde Nebenwirkung ist beispielsweise die Resistenzbildung. Das heißt, der Organismus und die Viren bilden Abwehrmechanismen gegen einen bestimmten Medikamentenwirkstoff, die ihn schließlich unwirksam machen.

Antibiotika nur bei einer Superinfektion

Ein Antibiotikum kann einen Virus nicht bekämpfen, da es nur gegen bakterielle Erreger wirkt. Antibiotika werden dementsprechend nur dann verordnet, wenn eine Superinfektion aufgetreten ist. Bakterielle Zweitinfektion, zum Beispiel eine Bronchitis, eine Lungenentzündung oder eine Sinusitis, sollten auch und vor allem während einer Influenza antibiotisch behandelt werden, um dem Körper so viel Arbeit wie möglich abzunehmen.

Symptomatische Behandlung

Die Linderung der Beschwerden steht bei einer Influenza im Vordergrund. Besonders wichtig ist es, das hohe Fieber zu senken und den Flüssigkeitsverlust, den das Fieber verursacht, auszugleichen. Zur Fiebersenkung empfehlen sich Medikamente wie Paracetamol, welches gleichzeitig gegen die starken Kopfschmerzen wirkt. Weiterhin können folgende Wirkstoffe die Symptome lindern:

  • ACC Brausetabletten gegen trockenen Husten
  • Lutschtabletten gegen starke Halsschmerzen
  • Hustenstiller bei Reizhusten in der Nacht
  • Nasenspray gegen geschwollene Schleimhäute
  • Salben mit aetherischen Ölen wie Campher oder Eukalyptus gegen das Druckgefühl im Brustkorb

Acetylsalicylsäure (ASS) ist hingegen kontrainduziert. Trotz ihrer schmerzstillenden und fiebersenkenden sowie entzündungshemmenden Eigenschaften kann sie den Verlauf einer Virusgrippe ungünstig beeinflussen und schlimmstenfalls sogar zu einer tödlichen Schädigung des Gehirns, dem sogenannten Reye-Syndrom, führen. Das ist vor allem bei Kindern zu beachten.

Hausmittel bei Virusgrippe

InhalierenNeben allgemeiner Ruhe und Schonung, sowie Bettruhe in den ersten Tagen der Influenza, erweisen sich einige Hausmittel als sehr effektiv gegen die unangenehmen Beschwerden der Grippe.

So helfen beispielsweise Inhalationen mit reiner Kochsalzlösung oder Kamille gegen die Reizung der oberen Atemwege, außerdem wird bei Inhalieren die Nase wieder frei.

Eine begleitende Rachenentzündung kann durch tägliches Gurgeln mit Salzwasser gelindert werden, auch warme Tees mit einem Schuss Honig, der entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften hat, helfen gut. Weitere wirksame Hausmittel sind:

  • lauwarme Wadenwickel
  • heiße Hühnerbrühe, sogenannte „Kraftbrühe“
  • Nasenduschen
  • Rotbusch-Tee stärkt die Immunabwehr

Generell sollte auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Dazu Schonung und Bettruhe. Der Körper braucht alle Kräfte, um die Krankheitserreger zu bekämpfen.

 

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